Gemeinsam finden wir heraus, wie Ihr Kinderwunsch erfüllt werden kann

In Abhängigkeit von den Vorbefunden werden wir eine Reihe von ergänzenden Untersuchungen bei Ihnen vornehmen, um die Ausgangsvoraussetzungen zur Behandlung Ihres Kinderwunsches zu erfassen.

Anamnese

Wir legen großen Wert darauf, die Anamnese beider Partner gemeinsam beim Erstgespräch zu erfassen. Im Vordergrund stehen hier die Dauer des Kinderwunsches und eventuelle vorherige Schwangerschaften. Eine Zyklusanamnese, die Erfassung etwaiger gynäkologischer Vorerkrankungen (z. B. PCO-Syndrom, Endometriose, chronische Entzündungen) und ihr Alter runden die Anamneseerhebung ab. Weitere wichtige Fragen sind:
  • Bauchoperationen
  • Hinweise auf Verwachsungen
  • Schmerzen beim Verkehr
  • Schmerzen bei der Monatsblutung
  • das Körpergewicht
  • ungewollte Kinderlosigkeit in früheren Beziehungen
  • Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs
  • chronische anderweitige Entzündungen (z. B. Darm- oder Autoimmunerkrankungen)
  • Stoffwechselerkrankungen ( z. B. Blutzuckerkrankheit, Schilddrüsenfunktionsstörung)
  • Lebensgewohnheiten (Alkohol-, Nikotin-, Drogen- oder Medikamentengebrauch, berufliche Giftstoffbelastung)

Ultraschalluntersuchungen

Der Ultraschall durch die Scheide (transvaginal) dient vor allem der Beurteilung der Eierstöcke und der Gebärmutter. Meist ist eine solche Untersuchung auch bereits durch Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt erfolgt.

Mittels Ultraschall können die Größe der Eierstöcke und die Anzahl und die Größe der Eibläschen bestimmt werden. Auch Zysten im Eierstock (z. B. Endometriosezysten) können mittels des transvaginalen Ultraschalls erkannt werden.

Beim Ultraschall der Gebärmutter kann diese hinsichtlich ihrer Größe, Lage und Struktur untersucht werden. Außerdem können der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, das Vorhandensein von Wucherungen (Polypen) und die Existenz von gutartigen Muskelknoten in der Gebärmutter (Myome) beurteilt werden.

Im Verlauf Ihrer Behandlung ist der Ultraschall ein unverzichtbarer Bestandteil. Mit dieser Untersuchung können wir Anzahl und Größe der heranreifenden Eibläschen abschätzen und die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut überprüfen.

Blutentnahme zur Hormonanalyse

Im natürlichen Zyklus, aber auch bei allen anderen möglichen Arten Ihrer Behandlung, wird die weibliche Fruchtbarkeit durch Hormone gesteuert. Dies kann man anhand einer Blutuntersuchung feststellen.

So werden wir im Rahmen des Erstgesprächs eine ausführliche Blutanalyse veranlassen. Im Verlauf einer Therapie erfolgen dann Kontrollen bestimmter Hormonwerte zu unterschiedlichen Zeitpunkten, um den Therapieablauf zu beurteilen und ggf. eine Anpassung der Medikation zu vorzunehmen.

Fehlgeburtsdiagnostik

Viele Paare haben lange für den Eintritt einer Schwangerschaft gekämpft. Deswegen ist es umso tragischer, wenn es zu Fehlgeburten (Aborten) kommt, welche durch geeignete Medikamente oder Maßnahmen hätten abgewendet werden können. Eine „habituelle Abortneigung“ bedeutet, dass mind. 3 Fehlgeburten hintereinander stattgefunden haben (Definition der WHO). Wir beraten Sie hierzu und leiten ggf. weiterführende Untersuchungen ein. Dabei orientieren wir uns an der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Diese empfiehlt primär die folgenden Abklärungen: Chromosomenuntersuchung beider Partner, Untersuchungen des Blutgerinnungssystems, der Gebärmutter im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung und Abklärung von Hormonstörungen, Entzündungen oder bestimmten Grunderkrankungen.

Eileiterdiagnostik

Aufgrund von Infektionen, Endometriose oder anderen Ursachen kann es zu Verwachsungen und Verklebungen der Eileiter kommen, so dass Spermien nicht mehr zur Eizelle gelangen können. Störungen oder Blockaden der Eileiter sind häufige Ursachen bei unerfülltem Kinderwunsch. Die Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit kann entweder per Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung erfolgen. Die Bauchspiegelung ist die sicherste Methode für eine Abklärung der Eileiterdurchgängigkeit. Ihr Nachteil besteht darin, dass es sich um einen operativen Eingriff handelt, der eine Narkose erforderlich macht. Bei der Ultraschallmethode führen wir einen kleinen Katheter in den Gebärmutterhalskanal ein und applizieren anschließend eine Lösung in die Gebärmutterhöhle, die kleine Luftblasen wirft. Da Luft im Ultraschall weiß erscheint, können wir die durchgängigen Eileiter als feine weiße Linien darstellen. Im Allgemeinen wird diese Untersuchung gut vertragen. Die Abklärung der Durchgängigkeit der Eileiter mittels Ultraschall hat den Nachteil einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 10 bis 15%. Der große Vorteil dieser Ultraschallmethode ist, dass diese Untersuchung ohne Narkose und ambulant durchgeführt werden kann. Wir beraten Sie und entscheiden mit Ihnen gemeinsam, welche der Methoden für Sie passend wäre.

„Bei den Voruntersuchungen der Frau greifen wir auf ein großes Spektrum an Möglichkeiten zurück.“

Genetische Untersuchungen

Mittels einer einfachen Blutentnahme ist inzwischen eine Vielzahl von genetischen Untersuchungen möglich. Indikationen für eine genetische Untersuchung bei Ihnen stellen neben wiederholten Fehlgeburten insbesondere ein vorzeitiges Erlöschen der Eierstockfunktion, nachgewiesene genetische Veränderungen beim Partner, Auffälligkeiten der Eizellen oder eine wiederholte fehlende Einnistung des Embryos dar. Diese genetischen Untersuchungen erfolgen in Kooperation mit einem Labor für Humangenetik, so dass, falls gewünscht, neben der genetischen Analyse auch eine zeitnahe, weitergehende humangenetische Beratung möglich ist.

Gebärmutter- und Bauchspiegelung

Manche Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (z. B. Polypen), des Unterbauchs (z. B. bei Endometriose) oder auch der Eileiter sind teils nicht oder nicht zweifelsfrei mittels Ultraschalluntersuchungen zu beurteilen. In diesen Fällen kann eine weitergehende operative Abklärung sinnvoll sein. Hierzu werden Sie an ein operatives Zentrum überwiesen.