Social Freezing

Bei der Frau

Bei jeder Frau steht die zur Verfügung stehende Menge der Eizellen schon bei der Geburt fest, da diese nicht nachgebildet werden können. Allerdings kann die Eizellanzahl durch Lifestyle-Faktoren, Erkrankungen oder genetische Anlagen rascher verringert werden. Auch die Fähigkeit der Eizellen, sich regelrecht zu teilen, nimmt mit steigendem Alter ab. In der Folge erhöht sich das Risiko für genetische Störungen beim Kind. Diese Zusammenhänge sind ursächlich für eine ab dem 35. Lebensjahr abnehmende Chance auf eine Schwangerschaft bei gleichzeitig zunehmendem Risiko für eine Fehlgeburt. Social Freezing beschreibt die Möglichkeit, unbefruchtete Eizellen aus nicht medizinischen Gründen einfrieren zu lassen, um diese zu einem späteren Zeitpunkt für die Erfüllung des Kinderwunsches verwenden zu können. Die Idee dahinter ist das Einfrieren möglichst junger Eizellen im Sinne der Anlage einer Fruchtbarkeitsreserve.

Beim Mann

Auch vor einer geplanten Sterilisation (Durchtrennen der Samenstränge = Vasektomie) ist das Einfrieren von Spermien zu erwägen. Sollte sich nach erfolgreicher Vasektomie wider Erwarten ein erneuter Kinderwunsch einstellen, so könnte dieser nur durch eine sogenannte Refertilisierung oder der Entnahme von Hodengewebsproben erfüllt werden. Wird eine Refertilisierung innerhalb von 10 Jahren nach Vasektomie durchgeführt, liegt die Erfolgsquote bei etwa 55 %. Sie sinkt auf 25 %, wenn eine Refertilisierung mehr als 10 Jahre später durchgeführt wird. Mit zunehmendem Abstand zur Sterilisation kann zudem auch die Spermienbildung im Hoden stark beeinträchtigt sein. Die Erfüllung eines erneuten Kinderwunsches ist dann selbst mit Maßnahmen der künstlichen Befruchtung erschwert.
Die Kosten für das Social Freezing werden nicht von den Krankenkassen übernommen.